Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Crivitz und der Kinderstation in Parchim

Zur Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Crivitz und der Kinderstation in Parchim erklärt Ulrike Seemann-Katz, Sprecherin des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Ludwigslust-Parchim:

09.12.19 –

„Entgegen den Beteuerungen der Asklepios-Klinik noch vor Tagen und den bisherigen Stellungnahmen des zuständigen Ministers ist nun die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten für die klinische Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigslust-Parchim eingetreten. Der Landkreis wird in Zukunft nicht nur im östlichen Teil keine Kinderstation mehr haben, sondern auch die renommierte und beliebte Gynäkologie und Geburtshilfe in Crivitz verlieren. Damit wurde dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit Vorrang vor allen anderen Aspekten gegeben.

Mit dieser Scheinlösung gibt es keine Gewinner. Für die stationäre Versorgung von Kindern stehen nun in Parchim nur noch vier Belegbetten zur Verfügung, was euphemistisch als Modellprojekt deklariert wird. Wirkliche stationäre Behandlung soll dann in Schwerin erfolgen, was für die Eltern Wege von bis 100 Kilometern bedeuten kann. Die Zusammenführung der Geburtshilfe in Parchim wird nicht dazu führen, dass die Zahl der Geburten in Parchim wesentlich ansteigt. Viele Eltern aus dem Schweriner Umland und Schwerin selbst werden sich dann eher an die Helios-Klinik in Schwerin wenden.

Das ist eine drastische Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im Landkreis insbesondere für Familien und junge Menschen und damit ein harter Schlag auch gegen die Attraktivität der Region. Für den Verbleib und Zuzug von jungen Fachkräften und ihren Familien, die der Region eine Zukunft sichern würden, ist die Gesundheitsversorgung ein wichtiger Faktor. Das müsste auch Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe wissen, der den Schließungen offenbar zugestimmt hat.“

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