Damit die Vögel auch morgen noch zwitschern

GRÜNE fordern den Pestizideinsatz drastisch zu reduzieren. Infostand am 13. Mai in Parchim am 13. Mai zum Europaweiten Aktionstag für ein Ende des Glyphosat-Einsatzes

10.05.17 –

Bündnis 90/Die Grünen sind am kommenden Samstag, den 13. Mai, auf dem Schuhmarkt in Parchim anlässlich des europaweiten Aktionstages für ein Ende des Einsatzes von Glyphosat mit einem Informationsstand präsent.Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger können sich von 9 bis 12 Uhr über Konzepte zur Stärkung der Artenvielfalt und über nachhaltige Landwirtschaft informieren.

Zudem sollen an diesem Tag Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative gegen die Neuzulassung des Ackergifts Glyphosat gesammelt werden.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Pflanzenschutzmittel (Herbizid). Dabei tötet das Mittel nicht nur Unkräuter, sondern jede Pflanze, die nicht vorher gentechnisch so manipuliert wurde, dass sie das Pflanzengift überlebt.

„Allerdings entwickeln immer mehr Pflanzen durch den häufigen Glyphosat-Einsatz Resistenzen gegen das Gift. Deshalb werden immer mehr und immer aggressivere Pestizide versprüht“, berichtet Agraringenieurin Claudia Schulz von den GRÜNEN.

In Deutschland wird Glyphosat auf etwa 40 Prozent der Felder ausgebracht. Es gelangt so auch in unsere Gewässer und Lebensmittel. Es wird nicht nur verwendet, um die Felder von Wildkräutern freizuhalten, sondern auch kurz vor der Ernte, um die Reifung von Getreide zu beschleunigen. Dabei wurde das Pflanzengift laut Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft. Neben den direkten toxischen Effekten gefährdet die Wirkung als Breitbandherbizid auch zahlreiche andere Organismen, denn durch die Vernichtung der Wildkrautflora gehen wichtige Nahrungsquellen und Lebensräume für heimische Tiere verloren. Glyphosat ist maßgeblich verantwortlich für das Artensterben in der Agrarlandschaft.

„Wir unterstützen die Europäische Bürgerinitiative gegen die Neuzulassung von Glyphosat, da die Zahl der Vögel dramatisch zurückgeht. Vor allem Vögel, die in Agrarlandschaften leben, sind zunehmend bedroht“, erklärt Agraringenieurin Claudia Schulz.

So hat nach Aussagen der Bundesregierung der Bestand der Kiebitze zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen. Die Zahl der Rebhühner hat sich zwischen 1990 und 2015 sogar um 84 Prozent reduziert. Den Vögeln fehlen geeignete Lebensräume und Nahrung, wie z.B. Insekten. Bei manchen Insektenarten ist der Bestand um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Gründe dafür sind die Überdüngung von Landschaften und der Pestizideinsatz.

„Jeder, der möchte, dass Vögel auch noch morgen für unsere Kinder und Enkelkinder fröhlich zwitschern, sollte die Bürgerinitiative unterstützen“, sagt Claudia Schulz. „Deshalb streiten wir für eine andere Agrarpolitik, die den Bauern ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. Wir brauchen einen wirksamen flächendeckenden Naturschutz in unserer Kulturlandschaft mit einer veränderten Bewirtschaftung, die den Pestizideinsatz drastisch reduziert.“

HINTERGRUND ZUR BÜRGERINITIATIVE:

Organisationen aus 13 EU-Ländern haben am 8. Februar 2017 eine Europäische Bürgerinitiative zum Verbot von Glyphosat gestartet. Von der EU-Kommission fordert die Bürgerinitiative neben dem Verbot von Glyphosat, EU-weite obligatorische Reduktionsziele für Pestizide und eine von der Industrie unabhängige wissenschaftliche Bewertung der Wirkstoffe. Bis Ende Juni sollen mehr als eine Million Unterschriften zusammenkommen. Danach entscheiden EU-Kommission und Mitgliedstaaten voraussichtlich über die erneute Zulassung des Wirkstoffs. In Deutschland wird die Initiative vom Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, der Bürgerbewegung Campact, dem Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Germany), dem Umweltinstitut München und WeMove.EU getragen. Alle Infos zur Bürgerinitiative finden Sie unter: https://stopglyphosate.org/de


Kontakt:

Claudia Schulz
Direktkandidatin BT-Wahl im Wahlkreis 013: Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Tel. 0163 -35 90 574
claudia.schulz@remove-this.gruene-mv.de


BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreisverband Ludwigslust-Parchim
c/o Ulrike Seemann Katz
Weinbergstrasse 36
19089 Crivitz
kv@remove-this.gruene-ludwigslust-parchim.de

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KV LUP | Ludwigslust-Parchim

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